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Werner Heisenberg Gymnasium
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Spielerisch das Talent für die Kunst entdeckt

Rund 200 Schüler aller Altersklassen des Weinheimer Heisenberg-Gymnasiums stellen ihre Werke noch bis Ende November in der Galerie der Volksbank aus

25.10.2018 Rhein-Neckar-Zeitung

Weinheim. Es ist eine Ausstellung, aus der man nicht unbeeindruckt herausgehen kann. Noch bis zum Freitag, 23. November, zeigen rund 200 Schüler aller Altersstufen und Klassen des Werner-Heisenberg-Gymnasiums (WHG) unter dem Motto „Schule macht Kunst – Kunst macht Schule“ im Foyer der Volksbank Weinheim, was sie in den verschiedenen Techniken und mit unterschiedlichen Materialien gelernt haben.Dabei ließen sie ihrer Kreativität, Fantasie und Originalität ebenso freien Lauf wie sie Lernzielen und Vorgaben an die Bilder gefolgt sind. Schulkunst berührt nicht nur optisch, sondern auch haptisch – im gleichen Maße, wie sich Kunst allgemein für Gespräche öffnet, so das Credo der Ausstellungsmacher. Verbunden mit der klaren Forderung an jeden: „Trau dich zu urteilen. Trau dich zu bewerten.“ Was vor allem mit Blick auf die künstlerische Auseinandersetzung mit aktuellen Themen gilt. Auch davor zeigten die Jugendlichen keine Scheu. Entstanden sind 235 Plastiken und dreidimensionale Objekte, Grafiken, mit Bleistift geschaffene Licht- und Schatteneffekte, Porträtzeichnungen und Architekturmodelle, Collagen aus Malerei, Fotografie und Zeichnung. Ansichten voller Illusion und vielem anderen. Expressiv, bunt, facettenreich und in der Begegnung mit den einzelnen Werken immer wieder überraschend. So lässt sich im vorweggenommenen Fazit die Ausstellung beschreiben und die dargebotene künstlerische Bandbreite zusammenfassen. Sind es hier die mittels Fineliner geschaffenen "Fabeltiere“, die Strukturen und Kontraste schaffen, so stechen an anderer Stelle die Linol-und Hochdrucke ins Auge.

Wieder andernorts und im Bereich Design angesiedelt, erregt die fantasievolle Neugestaltung von Alltagsgegenständen durch Lena Berger, Leander und Lorina Martin, Risa Wagner und Selina Westhöfer oder das Modell einer Kapelle als „Raum für existenzielle Fragen“ Aufmerksamkeit. Der spanische Architekt Antoni Gaudi und seine weltberühmte „Sagrada Familia“,der Chinese Leoh Ming Pei und der Kanadier Frank O. Gehry dienten hier unter anderem Kyra, Marte und James als Vorbilder für ihre eigenen Entwürfe. Spielerisch die Lust am Malen zu entwickeln, zu fordern und zu fördern, das ist das Anliegen der Fachschaft Kunst und aller Kunstlehrer am WHG. Wozu ebenfalls gehört, den Schülern zu zeigen, wie unterschiedlich Künstler bestimmte Themen erarbeitet und Dinge wahrgenommen haben. Ihren eigenen Weg zu entdecken, sich selbst zu finden, mit sich selbst auseinanderzusetzen und zu interpretieren, das bleibt die weiterführende Aufgabe und zugleich Chance der Schüler, in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit Thema und Aufgabenstellung, sind sich die Pädagogen einig.

Es ist bereits das zweite Mal, dass sich die Schüler in der Galerie der Volksbank einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Und es werde nicht das letzte Mal sein, versprach Volksbank-Vorstandssprecher Carsten Müller in seiner Begrüßung, überwältigt von dem Publikumsandrang und der Fülle des Gezeigten.„Jedes Werk, das für sich alleine schon ausstellungswert ist, bildet zusammen mit den anderen ein einzigartiges Ensemble, das die Räume der Bank bereichert“, schwärmte er. Mit der Präsentation von Schulkunst wolle man das bisherige Ausstellungsspektrum auf den künstlerischen Nachwuchs ausweiten, so Müller. „Vielleicht erleben wir in ein paar Jahren eine Ausstellung eines Künstlers, dessen Karriere hier begründet wurde.“ Eines der Ziele im Unterricht sei es,die Kompetenzbereiche künstlerischer Produktion und Rezeption zu verbinden, machten die beteiligten Kunstlehrer Anke Krause, Rosemarie Reusch, Bettina Kaiser und Peter Bührlein deutlich. Neben der Vermittlung kunstgeschichtlicher Kenntnisse sowie gestalterischer Grundfertigkeiten wolle man die Schüler vor allem zum individuellen Ausprobieren künstlerischer Denk- und Handlungsweisen ermuntern. Gleichzeitig gehe damit auch eine Stärkung von Wahrnehmungs- und Reflexionsvermögen einher. Bei dessen Vermittlung greife man auf Bilderwelten aus Kunst, Alltag, Design, Neuen Medien und Architektur zurück. „Mit der bildnerischen Gestaltung stellt der Mensch neben die Naturwelt eine selbstständige Welt seines Ausdrucks und seiner Einsicht in die Welt“, sagte Rosemarie Reusch und zitierte in ihrer Einführung mit Reinhard Pfennig eine der „führenden Persönlichkeiten und alten LehrmeisterderBildendenKunst“. Nach Pfennig, so Reusch, werde die Kunstwelt stets in einer besonderen Ordnung dargestellt. Diese Ordnung entspreche der Vorstellung des Menschen von dem Raum, in dem er lebt. Gleichzeitig mache sie sichtbar, wie der Mensch diesen Raum begreift und sich in ihm sieht. Damit werde die Kunst und ihre Ordnung zur Weltdarstellung und gleichzeitig zur Selbstdarstellung des Menschen: „Sie ist seine eigene, die von ihm gemachte Wirklichkeit.“ In einer von den Medien dominierten Alltagswelt, so Reusch, sei diese eigene, selbst gemachte Wirklichkeit für die persönliche Entwicklung der Schüler immens wichtig.

In Anbetracht der zahlreichen ausländischenSchüleramHeisenberg-Gymnasium kommt das gemeinsame künstlerische und gestalterische Tun auch der Integration zugute, setzte Gabriele Franke weitere Pinselstriche. Als besonders erfreulich bezeichnete es die Schulleiterin, dass die Arbeiten aus dem Unterricht von einer größeren Öffentlichkeit wahrgenommen undgewürdigtwerden. KunstlehrerPeterBührleinstimmtezu. Auch Schülerkunst dürfe nicht in Schubladen und Schränken verschimmeln, sondern müsse der Öffentlichkeit zugänglich sein. Daneben verschaffen das Kennenlernen anderer Kulturkreise und deren Sitten einheimischen wie ausländischen Schülern wertvolle Inspirationen. In beeindruckender Weise ablesbar ist dies an dem Bildmotiv der Einladungskarte. Die Aufgabenstellung „Selbstdarstellung und Verwandlung“ löste die 18-jährige Sarie Bechthold (Kursstufe 2) mit dem Kopfprofilbild einer blonden jungen Frau, das sich zur Hälfte mit dem Gesicht ihres dunkelhäutigen Spiegelbildes vereinigt. Stolz, ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen, zeigten sich natürlich die jungen Kunstschaffenden. Kunst sei nicht nur Kunst, es komme auch von Können, waren sich die Nachwuchskünstler einig. Kunst komme aber auch vom Herzen. Man verfüge über schlummernde Talente in sich, die im Unterricht geweckt und gefördert würden–getreu dem Motto:„Ich selbst bringe Ideen mit und setze sie gestalterisch um.“ Für sie brauche Kunst sehr viel Kraft, Ausdauer und Geduld, sagt eine Kursstufenschülerin. Wichtig sei ihr die Zusammenstellung der Farben und dass die Farben miteinander harmonieren. Und weiter: „Zur Kunst gehört auch Intelligenz“. Mit „Wohligkeit“ beschreibt eine andere Schülerin ihre Empfindungen beim Malen und Zeichnen. Um in Bildern Geschichten zu erzählen und persönliche Themen so darzustellen, dass sie einer künstlerischen Form entsprechen und losgelöst sind von der eigenen Person, dass sie auch in der Öffentlichkeit gezeigt werden können, bedarf es allerdings eines eigenen künstlerischen Prozesses, der die Ausdrucksfähigkeit erweitert. Was in nahezu perfekter Weise Philipp Huppert und Ayse Erorhan in ihren Kohlezeichnungen von Michelangelos „David“ und der „Venus von Milo“ gelingt. „Einfach nur mit Spaß dabei“ sind dagegen die jüngeren Jahrgänge. Lotta Freudensprung, Nila Harasaki, Nele Krauskopf, Katharina und Laura Propp, Cara Rothermel, Madeleine Wildemann und Greta Wolff von Gudenberg leben ihre in Farben explodierende Kreativität beim Thema „Paradiesvogel“ aus. Dem „Hochdruck“ und seriellen Ornamenten als Stoffmuster haben Melihat Asya, Ceyda Inan, Sophia Behrens, Mia Halbig und Linda Weidler (Klasse 5) gewidmet. Als Jungmeister der Schwarz-Weiß-Kontraste und Strukturen im Bereich „Linoldruck“ verdienen Julia Kohl, Nele Strauß, Leo Steffek, Emilia Mesarosch, Aurelia Hauser, Leana Kuzan, Yuchen Zhao, Helena Hofmann und Leonie Günth Erwähnung. Im Bereich des Drei-Farben-Linoldrucks sind Jasmin Steiger, Malak Mcharek, Lea Grünberger, Christop Hahne, Evelyn Weißbecker und Bjarne Eberhardts Arbeiten mehr als nur einen Blick wert. „Kräftigen Menschen“ in Plastizität durch Hell-Dunkel-Kontrast haben sich Lena Heckhoff und Malte Rauschenbach angenommen. Jana Geiß und Paula Leuthner gelingt die zeichnerische „Annäherung an das Ich“. Schließlich sind es Lea Weizer, Ayse Erorhan, Elisa Schütz sowie Hendrik Mannsperger, Leonie Swart und Oliver Schimkat aus der Kursstufe 1, die mit Kreide Kompositionen von Figur und Objekten zu einer Persönlichkeitsstudie sowie Stillleben nach Cezanne und Morandi zusammengefasst haben. Und damit sich auch jeder Besucher als Persönlichkeitsstudie mit Foto und Objekten „Ein Bild von mir“ machen konnte, seien dafür stellvertretend Estelle Fischer, Daniel Rippel, Emilia Volz, Lea Silkenbäumer, Claire Kunovic, Hannah Maier, Mieke Sundarp und Celia Hinrichs erwähnt.

Gelingt es nun den Bildern und haben die mündlichen Erläuterungen der Schüler gezeigt, dass Schule Kunst macht und Kunst Schule macht? Dem Miteinander Kunst schaffen und Miteinander in Kunst schaffen gebührt von dieser Stelle aus ein eindeutiges „Ja“. Bei der Kunst „bei sich sein“ und den Anderen zugleich von der Seite her wahrnehmen. „Hinüber spickeln“. Sich vergleichen, sich anregen lassen, sich abgrenzen, etwas Eigenes machen und trotzdem nicht alleine sein. Das Eigene und seinen Kernfinden.Wieder neu ansetzen. „Jetzt passt es. So ist es fertig – oder doch noch nicht?“ All dies gehört zur geforderten Selbstfindung hinzu. Die vielen Eindrücke der Ausstellung vermitteln, wie vielfältig die Aufgabe „Förderung der Ausdrucksfähigkeit und Begegnung in Kunst, Kultur und der Öffentlichkeit“ ausgestaltet und umgesetzt wurde. Das Menschsein mit all seinen Facetten komme deshalb in der Kunst vielleicht besonders gut zum Ausdruck, so die Kunstpädagogen. Der Nachwuchschor brillierte mit Jeff Lynnes „Mr. Blue Sky“, der Schulchor mit „Scarborough Fair“, unterstützt von Elias Herrmann und Rocko Vespa am Keyboard.

Von Günter Grosch
 
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