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Werner Heisenberg Gymnasium
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Wem soll ich glauben? –Stefan Kornelius zu Gast am WHG

Um über Gaza, die Ukraine, das Getöse im Netz und wie man sich richtig informieren kann, zu berichten, hatte das Werner-Heisenberg-Gymnasium Besuch von Stefan Kornelius.
Kornelius machte selbst am WHG Abitur und war dort auch Mitglied der Schülerzeitung Schiffsschraube. Er ist mittlerweile der Ressortleiter Politik der Süddeutschen Zeitung (SZ), für die er auch regelmäßig Zeit im Ausland verbringt. Im Zuge der Information über die anstehende Europawahl hatten die Kursstufe 1, Gäste der DBS, Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich mit Kornelius über seine Arbeit auszutauschen.
Vor seinem Besuch verbrachte er einige Zeit in der Ukraine und konnte so hautnah berichten, wie die politische Berichterstattung einer großen Tageszeitung abläuft. Vor allem für Journalisten, die einem Dschungel von Informationen ausgesetzt sind und deren Aufgabe eine seriöse Berichterstattung ist, ist Glaubwürdigkeit ein sehr wichtiger Aspekt. Um diese in der Vermittlung von Informationen zu braucht es Richtlinien für deren Verarbeitung, wie Kornelius erklärte. Die primäre Aufgabe von Journalisten sei es dabei, die Informationsflut in wichtig und unwichtig zu sortieren. Fakten müssen überprüft werden, bevor sie veröffentlicht werden können. Dafür ist es vor allem wichtig, auch internationale Quellen im Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen.
Kornelius nannte Journalisten hierbei einen Schwamm, der sich mit Informationen vollsaugt und diese in Tröpfchen, also in Form der wichtigen Dinge, wieder abgibt.
Insbesondere im Bezug auf die Sozialen Medien betonte er, dass heutzutage jeder eine Meinung habe und in der Lage sei, zu beeinflussen und Aufmerksamkeit zu erregen. Kornelius zog dabei den Vergleich zu einer Zeitung und erklärte, dass jeder Mensch mit seinem Handy eine sein könne.
Um selbst die Informationen zu überprüfen, die man täglich aufnimmt, empfiehlt er, sich immer die Frage „Stimmt das?“ zu stellen. Dabei erklärte Kornelius auch, dass Fake News oft als Propaganda genutzt würden und so meist ein Mittel seien, um politische und soziale Meinungen zu beeinflussen. Da Menschen in vielen Fällen mit Empörung auf die falschen Geschichten, die sie für wahr halten, reagieren, kann so auch das politische Narrativ verändert werden.
Kornelius stellte dabei klar, dass das Überprüfen von Informationen jedoch nicht nur die Aufgabe von Journalisten sei, sondern vielmehr die jedes Einzelnen. Um dies zu tun, nannte er Möglichkeiten wie das Nachschauen auf Homepages und deren Impressum. Dabei berichtete er aber auch von Fällen, in denen Parallelhomepages von Nachrichtendiensten und Zeitungen erstellt wurden, um Propaganda zu verbreiten. Diese Tatsache zeigt leider auch, dass jeder Opfer von Fake News werden kann. Ein weiteres Problem sei im Falle von Falschmeldung vor allem, wie schnell Gerüchte sich verbreiten und es so immer schwieriger wird, Tatsachen zu überprüfen. Um Meldungen zu größeren lokalen Krisensituationen zu kontrollieren, empfiehlt er die Polizei, die auch meist mit Accounts auf Social Media zu finden ist. So oft die sozialen Medien auch kritisiert werden, kann die Kommunikation mittels ihnen laut Kornelius trotzdem sehr hilfreich sein.
Mit Hinblick auf die aktuellen Krisensituationen in der Ukraine und im Gaza-Streifen erklärte Kornelius, dass das Leid und die Ungerechtigkeit, die dort passieren, viele Menschen dazu animiert, Sympathien auszusprechen. Doch auch hier ist die seriöse Berichterstattung mit schwierigen Bedingungen verknüpft. Aufwendige Recherchen sind nötig, um die Wahrheit von Informationen zu kontrollieren. Zeitungen nutzen dabei, wie Kornelius berichtete, Experten, die Bildabgleiche von beispielsweise Satellitenbildern durchführen, Fälle rekonstruieren und in diesem Zuge auch Verantwortliche nach der Aufdeckung von Missständen konfrontieren.
Stefan Kornelius rundete seinen Vortrag ab, indem er betonte, dass Krisen zur neuen Normalität geworden seien und wir Menschen (vor allem Jugendliche) den Umgang mit Krisen erst erlernen müssen. Im Bezug auf die Informationsfülle stellte er die Frage, was nun zu tun sei – Abschalten oder Annehmen. Für ihn ganz klar – Annehmen!
Zuletzt stellte er auch klar, dass eine Gesellschaft, die sich nicht mehr auf die Wahrheit einigen kann, ein Problem hat. Um die Wahrheit zu finden, sei ein mühsamer Weg nötig, der einem nicht erspart bliebe, doch es sei wichtig, es trotzdem zu versuchen, auch wenn man scheitert.
Im anschließenden Dialog mit den Zuhörern ging es um Themen wie die globale Politik, den Demokratieverlust, die anstehende Europawahl, aber auch um Migration und den Umgang mit der zunehmenden Radikalisierung von Gesellschaften.
Das WHG bedankt sich bei Herrn Kornelius für diesen spannenden und lehrreichen Vortrag!

Lisa Fischer

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